13. April 2011

Bahrain: Wieder ein Mensch in Haft getötet

Heute wurde der Familie von Karim Fakhrawi der Leichnam ihres Angehörigen übergeben. Die Behörden machten keine Angaben zur Todesursache. Ihnen wurde aber verboten, sich mehr als den Kopf anzusehen und oder gar zu fotografieren. Trotzdem öffneten sie den Sarg und fanden, was zu befürchten war: Folterspuren am ganzen Körper. Fakhrawi ist damit der vierte Inhaftierte, der innerhalb der letzten zehn Tage starb.

Fakhrawi war Mitglied der größten Oppostionspartei Wefaq und Mitgründer der Zeitung "Al-Wasat". Vor einer Woche suchte er eine Polizeistation auf, weil er sich über die Verwüstung seines Hauses durch Polizisten beschweren wollte. Von dort ist er nicht mehr nach Hause zurückgekehrt. Obwohl er Mitglied der Leitung von "Al-Wasat" war, kann die Zeitung nicht über den Tod ihres Gründers berichten, denn die bahrainische Informationsbehörde würde dies nicht erlauben.

Zainab Alkhawaja ist nun seit über 48 Stunden im Hungerstreik. Sie fühlt sich körperlich schwach und ihr ist gelegentlich schwindelig, aber innerlich fühlt sie sich stark. Eine ihrer Schwestern, die Krankenschwester ist, kümmert sich um sie. Eine andere Schwester Zainabs konnte auf dem US Islamic World Forum Außenministerin Clinton direkt auf den Fall ansprechen.

Syrien: Ganze Dörfer werden überfallen

Festgenomme werden von Geheimdienstlern und Soldaten bewacht
Nachdem sie an Protesten in Banyas teilgenommen haben, sind am Dienstag zwei Dörfer in der Nähe der Stadt von Truppen des Regimes überfallen worden. Armee und bewaffnete Geheimdienstler haben die Dörfer Bayda und Beit Jnad angegriffen und dabei um sich geschossen. Es soll zu zwei Toten gekommen sein. So wie es aussieht haben sie alle männlichen Bewohner unter 60, derer sie habhaft werden konnten, festgenommen, darunter auch Minderjährige. In Bayda wurden die Männer auf dem Dorfplatz zusammengetrieben, gefesselt und geschlagen. Danach wurden sie verschleppt. Mindestens 200, vielleicht aber auch bis zu 800(!) Personen sollen verhaftet worden sein. Heute haben tausende Frauen und Kinder der Männer bei einem Marsch auf der Straße von Bayda nach Banyas die Freilassung ihrer Angehörigen gefordert.