9. März 2011

Libyen: Az Zawiyah hält sich

Heute sollte Az Zawiyah fallen, das hatte das Regime vor. "Sie werfen alles gegen Az Zawiyah", sagte ein BBC-Reporter. Wieder gingen sie mit Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und Scharfschützen gegen die Stadt vor. "Wir beherrschen 95% der Stadt und jagen nun die Ratten", sagte ein Soldat im Staatsfernsehen. Und zeitweise hörten sich die Berichte so an, als könnte es stimmen. Aber dann wurde eine vom Regime geplante Journalistentour nach Az Zawiyah kurzfristig abgesagt, weil angeblich eine Pressekonferenz des Ölministers wichtiger war. Und das Staatsfernsehen zeigt Jubelfeiern - 15 km von Az Zawiyah entfernt. Ein Arzt berichtete aus der Stadt, dass allein heute mindestens 40 Tote auf Seiten der Aufständischen zu beklagen sind.

Saudi-Arabien: "...ist ein anderes Land"

Der saudische Außenminister, ein Neffe des Königs, hat erklärt, Saudi-Arabien "ist ein anderes Land als andere". Dies als klare Anspielung auf Tunesien und Ägypten. "Wir brauchen keine Proteste, sondern einen Dialog über Reformen." Kommt einen ja bekannt vor. "Der Koran verbietet Proteste", das haben auch die Staatstheologen auf Bestellung gesagt. Und auch der dezente Hinweis auf die "ausländischen Kräfte" durfte nicht fehlen: "Wer auch immer seine Finger nach dem Königreich austreckt, wir werden diese Finger abschneiden." Für den 11. März sind Demonstrationen für demokratische Reformen in Saudi-Arabien geplant. Diese wurde alle verboten.